Vernissage
Samstag, 12. Mai 2007, 13.30 – 17.00 Uhr
Der Künstler ist anwesend
Ausstellung
Bilder, Zeichnungen, Graphik, Skulpturen
bis 30. Juni 2007
Robert Indermaur ist am 9. Juni 1947 in Chur geboren. Seine Arbeiten waren zu Beginn abstrakt, später wandte er sich der figurativen Malerei zu. Skulpturen und grafische Arbeiten folgten. Daneben hat er Skulpturen und Wandbilder für den öffentlichen Raum und für Theaterproduktionen Bühnenbilder geschaffen.
Seine Werke wurden in über hundert Einzel- und vielen Gruppenausstellungen in der Schweiz und im Ausland gezeigt.
Ein oft beleuchtetes Thema in den Werken von Robert Indermaur ist das Fliegen. Dazu meint der Künstler:
«Ich bin immer gerne geflogen – schon als kleines Kind. Ohne Maschine und ohne Luftpolster, ohne Fallschirm und ohne Schwimmweste. Das geht so (ich muss vorausschicken, dass es zum Starten meist einen leichten Gegenwind braucht): Ich beuge mich also ganz leicht nach vorne in den Wind – bis ich den Widerstand spüre und der Wind mir sanft gegen Brust und Beine drückt und mir unter die Arme greift.
Diese breite ich dann aus und mit einem leichten, nur aus dem Gelenk kommenden Wippen auf Füssen und Zehen, mit einem gleichzeitigen, weichen Schwimmstoss der Arme nach hinten hebe ich vom Boden ab.
Nun dienen die Beine und Füsse eigentlich nur noch als Ruder, mit denen ich Kurs halte, während ich mich kräftigen, aber immer weichen Bewegungen der Arme höher und höher schwinge. Und dann liege ich in der Luft, in der Weite der Winde und das Gefühl, das ich dabei habe, ist fast unbeschreiblich.
Was unter mir liegt, ist ohne Belang. Ich fliege nicht, um irgendwo hinzugelangen, sondern um des Fliegens willen. Da, zwischen den Wolken, in der Leere des Raumes, fühle ich mich sicher und geborgen und sehr leicht und unendlich frei.»
«An dem Punkt, wo uns die Neugier verlässt und uns die Idee, wissen zu wollen was hinter jener Wand ist, die uns die Sicht versperrt, schon gar nicht mehr in den Sinn kommt, haben wir mit diesem Leben nichts mehr zu tun. Wenn wir uns aber die Neugier erhalten können, werden wir immer neue Grenzen nicht nur kennenlernen, sondern auch überschreiten und in ganz neue Bereiche des Lebens vorstossen – davon han-deln meine Bilder.» So schreibt der Künstler, Maler, Bildhauer und Grafiker in seinem Buch «People’s Park».
Der Bündner Künstler arbeitet projektorientiert und konzentriert sich jeweils auf eine spezifische Fragestellung. Mehrere Wochen, manchmal Monate oder gar Jahre erforscht er die vielfältigen Aspekte menschlichen Daseins in Raum und Zeit. In unserer schnell-lebigen Zeit setzt er mit diesem Innehalten und der intensiven Zuwendung zu einem Thema einen Kontrapunkt und leistet so den wichtigen künstlerischen Beitrag um zum Nachdenken und Hinterfragen anzuregen.
Das aktuelle Thema, auf das sich Robert Indermaur einlässt, ist der Dialog. Der Dia-log als erstes, ursprünglichstes aber auch modernstes und effektivstes oder gar einziRobert Indermaur ist am 9. Juni 1947 in Chur geboren. Er besucht die Schulen in Chur und absolviert 1967 das Bündner Lehrerseminar. In den folgenden Jahren reist er durch Europa, Asien und Afrika. Zwischendurch arbeitet er zum Broterwerb als Lehrer.
Mit seiner Frau und ein paar Freunden gründet er 1974 in Chur das erste Kleintheater in Graubünden (Klibühni Schnidrzunft), welches er während zehn Jahren leitet. Ab den 1970er Jahren arbeitet Robert Indermaur dann ausschliesslich als freiberuflicher Künstler. Zuerst als abstrakter, dann als figurativer Maler und später auch als Bildhauer und Grafiker.
1977 gibt er zusammen mit dem Grafiker Albert Brun in sechs Ausgaben die satirische Zeitschrift «Das Ballhorn» heraus. 1989/90 verbringt er ein Jahr in Kalifornien/USA.
Robert Indermaur hat verschiedene Skulpturen und Wandbilder für den öffentlichen Raum geschaffen und Bühnenbilder für Theaterproduktionen gestaltet.