Mit etwa zwei Millionen Menschen nach den Senufo die bedeutendste Volksgruppe der Elfenbeinküste, in deren Zentrum sie lebt.
Die Vorfahren der heutigen Baule siedelten als Akan mit grosser Wahrscheinlichkeit seit mehr als 3000 Jahren im nachbarlichen Ghana. Erst um 1720 wanderte eine Akan-Gruppe unter der Führung ihrer sagenumwobenen Aura Poku (auch Awura / Abla Poku = Dame) und unter der Bezeichnung Asabou nach Westen an den Bandama, vermischte sich dort mit den autochthonen Guro und Senufo und gründete auf dem gegenwärtigen Gebiet ein neues Reich.
Die Guro bildeten durch ihre Mischung mit den Baule ein künstlerisches Bindeglied zu den Akan-Völkern im Osten. Diese künstlerische Verbindung der Guro zu den Baule zeigte sich nicht nur bei Skulpturen, Masken und anderem Kultgerät, sondern offenbart sich auch im profanen Bereich der Weberei, ihrer Technik, ihrem Zubehör und schliesslich auch in den Produkten ihres Handwerks.
Als die wichtigsten Erzeugnisse der Baule-Kunst gelten Skulpturen und Masken.
Die menschlichen Skulpturen können dabei zwei Bestimmungsgründe haben: Entweder stellen sie die Ehemänner (Blolo Bian) oder die Ehefrauen (Blolo Bla) dar, die jeder Mensch in „der anderen Welt“ hatte, bevor er auf diese kam, oder aber einen Buschgeist (Asie Usu), von dem eine Person so lange besessen sein kann oder deren Leben bedroht, bis ein Hausaltar für ihn errichtet ist.