Anselme Boix-Vives

Spanien, Frankreich
3.1.1899. Castellon (E) - 24.8.1969, Moûtiers (F)

Malerei

 

Herkunft, Biografie

Er wuchs als fünftes, von insgesamt neun Bauernkindern, als Hirte und in grösster Armut auf, ohne eine Schule zu besuchen. Mit 18 Jahren übersiedelte er nach Frankreich, wo er immer wieder an neuen Orten in Savoyen als Tagelöhner, Zeitungsverkäufer und Obsthändler arbeitete. Ab 1922 eröffnet er mehrere eigene Obst- und Gemüseläden. Mit seiner spanischen Frau und als Vater von sechs Kindern, wurde er 1940 französischer Staatsbürger.

Als langjähriger Kriegsgegner hatte er bereits 1926 begonnen, einen Plan in phonetischer Sprache niederzuschreiben, der das Ziel zur Schaffung des Weltfriedens hatte. 1955 liess er den Text von einer Lehrerin redigieren um in anschliessend an verschiedene Instanzen, u.a. der UNO und dem Papst zukommen zu lassen. Später, leider ebenso erfolglos, folgte ein Weltorganisations- und Finanzplan zu Handen diverser Botschaftern und Staatspräsidenten.

Künstlerisches Schaffen

Während dem 2. Weltkrieg begann er für seine jüngsten Kinder zu malen und zeichnen. Ab den 1960er Jahren begann er regelmässig mit blauem und rotem Kugelschreiber zu zeichnen. Ermutigt und angeleitet durch seinen Sohn Michel, der die École des Beaux Arts besucht hatte, beschäftigte er sich seit seiner Pensionierung und dem Tod seiner Frau 1962 ausschliesslich mit dem Malen auch in anderen Techniken.

Alle seine fantastischen Kompositionen sind Ausdruck seiner lebenslangen Utopie eines Weltfriedens. In üppigen Farben malte er Bilder, welche vor allem Menschen und ihre Beziehung zur Natur zeigen. Die Motive für seine Bilder fand er in seinem Garten, in Fernsehnachrichten und Filmen sowie bei seinen Freunden und seiner grossen Familie.

Spitalaufenthalte unterbrachen ab 1967 sein unermüdliches Schaffen immer wieder, bevor er 1969 starb und nach nur sieben Jahren der Malerei über 3‘000 Werke hinterliess.

Eine erste Ausstellung in Moûtiers wurde zum Gespött der Dorfbewohner. Doch schon bald entdeckte ihn André Breton in Paris. 1964 wurde die erste Ausstellung dort ein Erfolg und bald folgten internationale Projekte wie z.B. eine Ausstellung mit Hundertwasser in der Kunsthalle Bern (Leitung Harald Szeemann) oder in Val d’Isère zusammen mit Werken Dalis.

Titel, Jahr
fleurs imaginaires, 1940er Jahre

Kunstwerk-Nr.
E74

Technik
Öl auf Papier, marouflé

Grösse (H x B x T cm)
51,5 x 48,5

Provenienz
Sammlung Hilt


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Ausstellungen, Hinweise, Quellen

Ausstellungen
Zahlreiche Galerien und Museen in den USA, CH, D, F, I, Marokko, NL
Kunstmesse ART in Basel, 1973, 1975 und 1979.

Quellen
Katalog «De l’Art brut à la Création Franche», Collection P.Eternod/J. Mermod, 1997
Editions Acatos, Lausanne, 1998
Katalog «Anselme Boix-Vives or the glorious work. The story of his life», Text: M.-C. Sainslieu und V. Boix-Vives, Acatos Publisher, Lausanne, 1999