Mit 18% und über 5 Millionen Menschen die grösste Volksgruppe in Kongo.
Vor einem oder zwei Jahrhunderten muss die Blütezeit des Luba-Reiches, einer mächtigen militärischen Konföderation zahlreicher kleiner Gruppen, die im 15. Jahrhundert gegründet wurde, bestanden haben: das Luba-Reich stellt auch heute noch den grössten kulturell verwandten Komplex in Kongo dar.
Die Vielzahl der zu einer Einheit gewordenen Volksgruppen hat auch eine ebenso grosse Vielfalt an Stilformen geschaffen, die zwar alle gemeinsame Züge aufweisen, von denen aber keiner alleine als repräsentativ für alle gelten kann.
Gemeinsam ist allen Figuren der Luba die Weichheit der Linien und die besonders sorgfältige Gestaltung des Kopfes und der Frisur, die oft schwergewichtig nach hinten orientiert ist. Meist handelt es sich um Ahnenfiguren, geschnitzt in einer Art idealisierendem Naturalismus, mit halb oder ganz geschlossenen Augen, die wie im Traum versunken scheinen.
Berühmtheit haben die Hocker der Luba erlangt, die von einer oder zwei Figuren karyatidenartig getragen werden (Karyatiden-Hocker). Auffallend im Vergleich zu anderen Ethnien Zaires ist die häufige Darstellung von Frauen und dagegen seltene Darstellung von Müttern und Männern, sowie die häufige Darstellung von Schüssel- und Becherträgerinnen.
Auch die Masken der Luba kennzeichnet die besondere Weichheit der Formen, sie sind jedoch weit seltener anzutreffen als die Figuren.
Eine Besonderheit der Luba-Kunst sind neben den figürlich beschnitzten Zeremonialbeilen, sowie den schalentragenden Bettlerinnen- oder Kabila-Figuren, die als Bogenhalter bezeichneten gabelförmigen Gegenstände, deren Schaft meist als Figur ausgebildet ist; sie dienten zum Aufhängen des Bogens oder der Pfeile und waren zugleich Würdezeichen des Königs.