Schweiz, 7.12.1904 Basel - 24.12.1991 in Basel
Malerei
Als Sohn eines Bahnhofportiers wuchs er mit seinen vier Geschwistern in einfachen Verhältnissen im Gundeldinger-Quartier auf. Der aufgeweckte Junge durfte die obere Realschule (heutige Gymnasialstufe) besuchen und sollte etwas «Besseres» werden. Er absolvierte eine Lehre als Kaufmann bei einer Handelsfirma, seine Freizeit verbrachte er aber mit Kunstbüchern, Monografien und Konzerten und in aller Stille malte er auch selbst. So begann er Abendkurse an der Kunstgewerbeschule Basel zu besuchen.
1924 stellte er ein erstes Bild an der Weihnachtsausstellung der Kunsthalle Basel aus, und 1925 wagte er dann, zum Entsetzen seiner Eltern, den Schritt in eine Zukunft als Maler. Bis 1928 studierte er bei Arnold Fiechter, Albrecht Mayer, Hermann Meyer und Alfred Soder an der KSG. Bald wurde man auf den jungen, begabten Maler aufmerksam. Diverse Stipendien ermöglichten ihm Studienaufenthalte in Holland, Italien und Paris.
1932 gründete er eine eigene Familie mit Lorli, geb. Brachowitz, welche ihm eine Tochter und einen Sohn schenkte.
In den 1930er Jahren stellte sich zunehmender Erfolg ein, Portrait- und Kunstkredit-Aufträge sowie Ausstellungen festigten seinen Ruf. Firmen, Sammler und öffentliche Institutionen begannen seine Werke zu erwerben.
Der breiteren Öffentlichkeit wurde er durch Wandbilder im Dreirosen- und Wettstein-Schulhaus (1934 und 1953) und der Wandelhalle des Kantonsspitals (1955) bekannt. Er war Mitglied der GSMBA und stellte schliesslich in Museen und Galerien in der ganzen Schweiz aus.
Künstlerisches Schaffen
Die Motive für seine Landschafts- und Bahnhofsbilder fand er vorwiegend in der Region Basel. Unermüdlich skizzierte und aquarellierte er auch im nahen Elsass und Jura, um dann in seinem Atelier die Bilder in Öl zu malen. Auch in den Schweizer Bergen fand er vor allem in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Motive. Daneben stellen Portraits aus Aufträgen, Darstellungen seiner Familie, von Bekannten und Selbstportraits einen wichtigen Teil seines Werkes dar. Sie zeugen von seiner Zuneigung zu den Menschen und seiner Meisterschaft, nicht bloss äussere Erscheinung, sondern Wesen und Individualität der Person zu erfassen. Seine Stillleben zeigen schlichte, auch unscheinbare Dinge des Alltags. Mit delikater Farbgebung gelang es ihm, die Schönheit und Lebendigkeit einfacher Sachen auszudrücken.
Er gehört stilistisch der «tonigen Basler Schule» an, liess sich aber auch vom Impressionismus inspirieren. In oft sehr pastosem Farbauftrag und Formenkonturierung vermochte er in seinen Bildern eine stille Harmonie und Ausgewogenheit zu schaffen. Seinem Stil ein Leben lang treu geblieben, nimmt er einen unverwechselbaren Platz im Panorama der Basler Maler ein.
Ausstellungen Galerie HILT: 1998 «Ölgemälde», 1999 «Retrospektive»
Quellen: Dr. Robert Th. Stoll: Karl Moor, Reinhardt Verlag Basel, 1989; Kommentar zu einer Grafik-Mappe von Hans Göhner, BaZ, Magazin 15.11.1986