Spanien
22.9.1930, Huesca - 23.7.1998, Cuenca
Malerei, Grafik, Plastik, Bühnenbilder, Texte
Antonio Saura gründete mit Antoni Tàpies, Rafael Canogar, Luis Feito und Manolo Millares die Gruppe «El Paso». Die einen informellen Stil vertretende Gruppe wirkte in Spanien während den 1950er Jahren bahnbrechend für die Entwicklung einer modernen Kunst.
Seine späteren Bilder sind oft in der spontanen, grafischen Malweise des abstrakten Expressionismus gemalt. Im malerischen Prozess lösen sich bei Saura die Erlebnisbilder in farbige Linienimpulse auf, die dann auf der Leinwand eine informelle Zeichensprache der von Zwängen befreiten Phantasien erstellen.Im Mittelpunkt steht immer die menschliche Figur «als struktureller Anhalt für die Handlung» (Zitat A. Saura).
1943 zwingt ihn eine Lungenkrankheit zu mehreren Operationen, er muss fünf Jahre lang das Bett hüten.1947 Beginnt als Autodidakt zu malen und zu schreiben. Nach dem surrealistischen Frühwerk begann er um 1953 grossformatige, heftig expressive Arbeiten in oft gespenstisch anmutender Schwarz-Weiss-Malerei anzufertigen.
Antonio Saura war als Hauptvertreter des spanischen Tachismus von 1953-1955 in Paris, später in Madrid und in zuletzt in Cuenca tätig.
1958 malt Saura die ersten imaginären Porträts, unter anderem die der Filmschauspielerin Brigitte Bardot gewidmeten Serie. Im gleich Jahr nimmt er an der Biennale von Venedig gemeinsam mit Eduardo Chillida und Antoni Tàpies teil.
1959 schuf er in mehreren Zyklen grossformatiger Gemälde, deren Themen sich durch das gesamte Werk Sauras ziehen: Schweisstücher, Bildnisse, Akte, Akt-Landschaften, Priester und Menschen-mengen. 1959 beginnt er sein druckgrafischen Werk mit der lithografischen Folge «Pintiquiniestra».
Neben seiner Teilnahme an der «documenta II» in Kassel, beginnt sich Saura auch politisch zu engagieren, was er bis zum Ende des Franco-Regimes aufrechterhält.
1966 unternimmt er eine erste Reise nach Kuba, es folgt eine Retrospektive seiner Werke auf Papier in der Casa de las Américas in Havanna.
1968 gibt die Arbeit mit Öl auf Leinwand auf und widmet sich zehn Jahre lang ausschliesslich der Malerei auf Papier.
Nach einer Augenoperation beginnt er wieder zu malen. 1990 Entstehung einer Reihe grosser Monotypien (Verleger Carlos Taché).
Antonio Saura stirbt am 22. Juli 1998 in Cuenca.
Einzel- und Gruppenausstellungen in der ganzen Welt, Vertreten in Museen in Europa, Nord- und Südamerika, Australien.
Ausstellung 2011
1960 Guggenheim- Preis
1964 Carnegie-Preis
1966 Grosser Preis der Biennale «Blanco e Nero» in Lugano (CH)
1968 1. Preis Biennale von Menton
Quellen
Reclams Künstler Lexikon, DuMont's Künstlerlexikon